Wie beginnt man mit Homerecording
Homerecording erfreut sich zunehmender Beliebtheit, und ist nebenbei auch immer einfacher zu realisieren. Genauer gesagt benötigt man kaum mehr finanzielle Mittel um zuhause seine Songideen am PC aufzunehmen. Doch wie beginnt man eigentlich mit Homerecording? Was muss ich im Homestudio beachten? Kann ich völlig kostenlos ein kleines Homerecording-Studio einrichten? Wenn es schon lange dein Wunsch ist, dich selbst im Homerecording-Tonstudio aufzunehmen, du aber nie so richtig wusstest wie man eigentlich damit anfängt dann ist dieser Homerecording Guide genau das Richtige für dich.
Welches Equipment benötige ich für Homerecording mindestens?
Das absolute Minumum an Ausstattung ist heutzutage ein einigermaßen aktueller PC. FürHomerecording an sich braucht dieser PC nichteinmal der schnellste und teuerste zu sein. Willst du dich lediglich mit einer Gitarre und deinem Gesang aufnehmen, genügt vielleicht schon dein Computer, mit dem du gerade diese Homerecording Anleitung liest. Dein Homerecording Tonstudio richten wir ganz und gar virtuell ein, das heißt, es gibt eine Software die du dir installierst. Dieses Programm nennt man Sequenzer Software. Die Sequenzer Software übernimmt alle Aufgaben, die früher teure Hardware im Studio übernehmen musste. Das Gute daran ist, in deinem virtuellen Tonstudio kannst du alles bequem aufnehmen, einstellen, abmischen ohne dass du viel Platz und Geld in zusätzliche Geräte stecken musst. Benutze für den Anfang das kostenlose MusikprogrammAudacity.
Was wird außer einem PC noch benötigt?
Was wird außer einem PC noch benötigt?
Um deine gespielte oder gesungene Musik überhaupt in den Computer zu befördern, braucht man ein sogenanntes Audiointerface (zu deutsch: Audio-Schnittstelle). Das hört sich schon wieder nach Geldausgeben an, gell?! Ist auch so, wenn du in Top-Qualität aufnehmen willst. Für unsere Zwecke sollte als Audiointerface deine eingebaute Soundkarte in deinem Computer genügen. Wenn du später mehr brauchst schau dich genau nach den unterschiedlichen Merkmalen von Audio-Schnittstellen um. Es gibt nämlich für die unterschiedlichsten Zwecke ganz verschiedene Audiointerface-Lösungen. Deine Soundkarte hat mindestens zwei Eingänge: einmal einen Mic-In und einen Kopfhörer-Ausgang. So sieht es z. B. an einem handelsüblichen Notebook aus. Der Mic-In ist der Eingang, an den du ein Mikrofon anschließen kannst. Über den Ausgang hörst du dir deine Aufnahme an, am besten mit Kopfhörer. Hast du eine etwas hochwertigere Soundkarte, verfügt diese über einen Line-In, einen Line Out, einen Mic-In und einen Lautsprecher-Ausgang. Verwende für deine Aufnahmen den Line-In der Soundkarte.
Welches Mikrofon für Homerecording?
Willst du Gesang aufnehmen benötigst du noch ein mehr oder weniger gutes Mikrofon. Einige Mikrofone mancher Headsets können für die ersten Gesangsaufnahmen vielleicht schon genügen. Willst du eine bessere Qualität wird es etwas teurer. Schaue dich nach sogenannten „Podcast-Sets“ um. Diese sind in der Regel günstig zu haben, da sie in einem Set verkauft werden. Standardmäßig ist ein besseres Mikrofon und passable Kopfhörer mit dabei. Ist das Podcast-Einsteiger-Set ein gutes, kommt sogar noch eine Sequenzer-Software und ein richtiges Audiointerface mit. Um mit dem Homerecording beginnen zu können, schließe das Mikrofon an den Mic-In deiner Soundkarte an.
Und wie nimmt man Gitarren auf?
Als Gitarrist kannst deine Akustik Gitarre ebenfalls über ein Mikro aufnehmen. Willst du deine E-Gitarre aufnehmen, benutze ein Multi-Effektgerät für den Anfang. Vielleicht hat auch deinGitarrenamp einen Rec-Out (Recording Ausgang) an Board, dann nutze diesen. Erste Hürde ist, das passende Kabel zu kaufen, falls du es nicht besitzt. Meistens wird ein Kabel mit 6,3 mm Stecker auf der einen Seite, 3,5 mm Stecker auf der Anderen benötigt. Verbine dein Multieffektegerät oder Gitarrenamp mit dem Line in deiner Soundkarte, und schon können wir mit dem Homerecording beginnen.
Wie beginne ich einer Recording-Session?
Öffne dein Audio-Sequenzer Audacity. Stelle die Lautstärke an deinem Gitarreneffektgerät so ein, dass nichts „übersteuert“, sich kratzig anhört. Stelle sicher, dass dein gespieltes Signal auch wirklich in Audacity ankommt. Gehe dazu unter Windows in das interne Soft-Mischpult und wähle über den Menüpunkt Aufnahme deine aufzunehmende Quelle aus. Ist deine Gitarre mit dem Linein des Computers verbunden, wähle im internen Mischpult Line-in aus. Nimmst du über Mikrofon auf, ist der Mic-Input die richtige Wahl.
Starte nun in Audacity die Aufnahme über den roten Record-Button. Es wird automatisch eine Spur angelegt, auf die dein Gitarrensound aufgenommen wird. Bist du mit deiner Aufnahme fertig, drücke den Stopp-Button. Startest du die Aufnahme in Audacity erneut, wird automatisch eine weitere Spur erzeugt, in der du zusätzlich einen weiteren Gitarrenpart einspielen kannst. Während der Aufname der zweiten Gitarrenspur wird bereits die erste Aufnahme widergegeben. Dies ist zur Orientierung notwendig.
Vorsicht, Latenz!
Als Latenzzeit wird die Dauer bezeichnet, die dein Gitarrensignal durch das Audiointerface in die Software braucht. Leider sind die Prozessoren auf einer „Sound-on-Board“ Interface-Lösung so schwach, dass diese Latenzzeit sehr lange dauern kann. Um einigermaßen Homerecording betreiben zu können sollte deine Soundkarte eine möglichst niedrige Latenz haben, üblich sind zwischen 2 und 10 Millisekunden. Unterstützt deine Soundkarte keine niedrige Latenz ist das erstmal nicht so tragisch. Du solltest dann allerdings auf Software-Monitoring verzichten. Stelle die Soundwiedergabe während der Aufnahme ab. Dies erreichst du im Menü „Einstellungen“.
Welcher Drumcomputer für Homerecording Zwecke?
Um deine Aufnahme so richtig professionell klingen zu lassen, sollte auf jeden Fall ein guter Groove enthalten sein. Ein Schlagzeugsound wird im Homerecording-Bereich meistens mit einem Drumcomputer realisiert. Eine Drummachine bzw. Drumcomputer gibt es als Software oder auch als Hardware-Lösung. Beide Versionen bieten Vor- und Nachteile. Wichtig ist allerdings, dass der Drumcomputer einen guten Sound produziert, und nicht zuletzt einigermaßen leicht zu bedienen ist. Eine Einstiegslösung für Software-Drumcomputer ist die kostenlose Hydrogen Drummachine. Diese sollte für deine Zwecke als Homerecording Einsteiger ersteinmal genügen. Programmiere einmal in Hydrogen ein kleines Pattern und wiederhole es einige Male. Nehme deine Drumsound-Pattern mit Audacity auf, oder exportiere die Drumspur von Hydrogen als *.WAV Datei. Diese Wav-Datei kannst du einfach mit drag-and-drop in dein geöffnetes Audacity Projekt reinziehen. Spiele auf die Schlagzeugspur ein cooles Gitarrenriff, in einer zweiten Gitarrenspur ein kleines Gitarrensolo und deine ersten Homerecording-Versuche werden kleine, aber vielleicht feine Früchte tragen. Mit dem Drumcomputer Hydrogen lassen sich kinderleicht verschiedene Drumpatterns und Drum-Fills komponieren. In einer Art Step-Rec-Fenster klickst du auf die entsprechenden Zählzeiten einfach deine Schläge drauf. Vorher allerdings eine Quantisierung wählen. Das ist eine rhythmische Einteilung der Notenwerte im Takt. Quantisierst du auf Achtel-Noten, wähle links unten im Drop Down Menü die 8.. usw. Hast du mit deinem Einsteiger-Drumcomputer Hydrogen eine coole Rhythmus-Figur komponiert, empfehle ich dir, diese Spur als Wav und als Midi Datei zu exportieren. Zur weiteren Verwendung in deinem kleinen Homerecording-Studio ist diese Drumspur als Wav-Datei sehr wichtig.
Wenn du weitere Fragen zum Thema „Wie beginnt man mit Homerecording“ hast, steht dir das Kommentar-Feld zur Verfügung. Viel Spaß
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