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Freitag, 29. April 2016

Wolf (Kurti) ist tot!

Der WWF sieht “letale Entnahme” in diesem Fall als einzige Option von http://wolfsmonitor.de/?p=3222

WWF-Stellungnahme vom 27. April zur geplanten Entnahme durch das niedersächsische Umweltministerium (im Wortlaut): 

Das niedersächsische Umweltministerium hat entschieden, einen auffällig gewordenen Wolf wenn möglich einzufangen und in ein Gehege zu bringen. Der mit einem Sender ausgestattete Wolf („MT6“) hatte sich im Verlauf der letzten Monate wiederholt Menschen mit Hunden genähert. Am vergangenen Wochenende soll er Berichten zufolge den Hund einer Familie bei ihrem Spaziergang angegriffen haben.
Zuvor hatten Vergrämungsaktionen in den vergangenen Monaten keine Erfolge gezeigt. In einer Stellungnahme erklärte der WWF Deutschland, man verfolge die aktuellen Entwicklungen mit „großem Bedauern über das Schicksal des Einzeltieres“. Zugleich äußerte der WWF Verständnis für die Entscheidung des Umweltministeriums, da die Akzeptanz aller Wölfe in Deutschland auf dem Spiel stehe. Um derartige Vorfälle zukünftig zu vermeiden, mahnte die Organisation ein besseres und effizienteres Management und ein verstärktes Monitoring seitens der Behörden an – vor allem in potentiellen Konfliktfällen.
Hierzu erklärt Moritz Klose, Referent Wildtiere in Deutschland und Europa beim WWF Deutschland:
 „Seit vielen Jahren setzt sich der WWF für die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland ein. Wir betrachten es als großen Erfolg und zugleich große Herausforderung für den Naturschutz, dass es hierzulande wieder wildlebende Wölfe gibt. Klar ist: Die dauerhafte Rückkehr des Wolfs ist nur mit der breiten Akzeptanz der Bevölkerung möglich. Es muss daher vermieden werden, dass ein einzelner auffälliger Wolf die Akzeptanz der ganzen Art gefährdet. Auch muss verhindert werden, dass ein auffälliger Wolf sein Verhalten an den Nachwuchs weitergibt und somit möglicherweise ein ganzes Rudelunerwünschtes Verhalten zeigt. Im aktuellen Fall wurde zunächst versucht, dem Tier mit der Hilfe eines Experten aus Skandinavien durch Vergrämungsaktionen wieder Scheu vor dem Menschen beizubringen. Das hat jedoch bedauerlicherweise nicht funktioniert. Der WWF kritisierte damals auch die Art und Weise des Vorgehens und insbesondere die mangelhafte Ursachenforschung. Daher betrachten wir die Entnahme leider als letztlich notwendigen Schritt, um mögliche Risiken für Menschen auszuschließen, da dieses Tier inzwischen ein nicht mehr zu kalkulierendes Risiko darstellt.
 Die Pläne, den Wolf in einem Gehege unterzubringen, sehen wir – ähnlich wie andere Natur- und Wolfsschutzorganisationen – kritisch. Ausgewachsene Wölfe aus freier Wildbahn vertragen eine Gefangenschaft in aller Regel nicht. Das wäre Tierquälerei. Wir halten daher eine sogenannte „letale Entnahme“ in diesem Fall für die einzig mögliche Option.

Ministerium informiert: Wolf MT6 (Kurti) ist tot!

hier der neue Bericht: http://wolfsmonitor.de/?p=3227

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